Im Herzen der Freisinger Altstadt erhebt sich die Stadtpfarrkirche St. Georg, ein spätgotisches Langhaus, dessen Ursprung bis ins 15. Jahrhundert zurückgeht und das den Marienplatz mit seinem 84 Meter hohen Barockturm markiert. Die Dachkonstruktion des Langhauses, sichtbar im Bild, überträgt die lange Geschichte des Bauwerks in einen dreidimensionalen, verwobenen Holzraum aus kräftigen, handwerklich verarbeiteten Balken und schrägen Stützen, die untereinander ein feines Netz aus statischer Balance bilden. Der Dachstuhl ist nicht nur tragendes Gebilde, sondern auch Zeuge der Restaurierungsphasen, die den Bau über Jahrhunderte begleitet haben und aktuell im Rahmen der Sanierung des Daches neu gesichert wurden.
In diesem Kontext wurden 92 Outdoorstrahler des Typs OS5 1×2 in 3000 K installiert, deren optische Vielfalt – Medium, Flood und Wallwash – die hölzerne Struktur ruhig modelliert, ohne ihre Materialität zu verfremden. Die Lichtsetzung folgt der Absicht, einzelne Sparren, Zapfenverbindungen und die rhythmische Folge der Binder zu betonen, um die handwerkliche Qualität und die räumliche Tiefe für Besucher erlebbar zu machen.
So wird das technische Licht nicht als Fremdkörper wahrgenommen, sondern als instrumentale Fortsetzung der gestalterischen Intention, den historischen Dachraum in seinem konstruktiven Ausdruck zu belichten. Die warmweiße Farbtemperatur fügt sich behutsam in das gedämpfte Farbspiel des alten Holzes und lässt den Dachstuhl in der Kontinuität seiner Geschichte erscheinen.
